Bolivien war das vorletzte Land unserer Weltreise, welches wir besucht haben. Eigentlich war der Plan nach Asien in Südamerika erst Bolivien, danach Peru und als letztes Land Kolumbien zu machen. Aber es kam anders als erwartet und so blieben wir fast 3 Monate in Bolivien. Ich erinnere mich noch so gut an den ersten Tag. Wir fuhren mit dem Taxi vom Flughafen in die Hauptstadt La Paz und ich war so überwältigt von dieser Stadt, die in einer Art Kessel liegt. Außen herum überall Berge und im inneren die ganzen Hochhäuser. Wir starteten mit einer Dschungeltour im Norden der Hauptstadt. Wunderschön! Nach einem sehr langen Aufenthalt in Sucre (Krankheit und etlichen Spanischstunden) starteten wir unsere Tour von Tupiza bis in die Salar de Uyuni. Zwischen fantastischen Bergen, prächtigen Lagunen und Seen bis hin zur flachen Salzebene… Wir wollten gar nicht mehr weg. Bolivien hat mich von der Landschaft teilweise an die Mongolei und auch Island erinnert. Besonders die Berge und Wetterschwankungen – auch in Bolivien sind die Wolken unfassbar schnell über das Land gezogen. Am meisten nahe ging mir die Stadt Potosí mit den sozialen Auswirkungen des Silberbergbaus. Wir haben lange hin- und herüberlegt, ob wir die Minen besuchen sollen und es für uns moralisch vertretbar ist. Am Ende haben wir uns dazu entschieden und sind mit einem Minenarbeiter in die engen Gänge des mächtigen Silberberges gegangen. Das Gefühl, welches man dort unten bekommt ist sehr schwer zu beschreiben. Die Luft, der Geruch, kein Tageslicht und die teilweise superengen Gänge sind sehr unangenehm und ich war so froh, als wir nach ca. einer Stunde wieder draußen waren. Ich sehe die Menschen dort unten immer noch vor mir und habe einen enormen Respekt vor allen, die dort durch Unfälle bzw. daraus resultierenden Krankheiten gestorben sind und all die, die auch heute noch dort unten arbeiten…